Freitag, 25. Oktober 2013

Family Pride

Das Kindi, meine Eltern und ich sitzen vor der Eisdiele.
Ein alter Mann kommt vorbei, bleibt stehen und schäkert mit dem Kindi.
Dann setzt er sich an den Nachbartisch und fängt an, die kalten Kaffeereste aus den Tassen zu trinken. Ein bisschen Kaffee schwappt auf die Untertasse. Er stellt die Tasse ab, nimmt die Untertasse und schleckt sie ab.
Die anderen Leute im Eiscafé starren angeekelt. Die Mitarbeiterin kommen, gucken böse und räumen die Tassen weg.
Meine Eltern und ich schauen uns an. Sofort ist klar, was jetzt passieren wird. Meine Mutter geht in die Eisdiele, ich frage den Mann, ob er vielleicht einen heißen Kaffee möchte. Er sieht mich ungläubig an und sagt: Sie haben auch nicht mehr als ich. Das bricht mir fast das Herz. Ich biete ihm einen Stuhl an und er erzählt mir, dass er 88 sei, einen Tumor habe und heute Chemotherapie gehabt hätte. Außerdem will er wissen, ob das Kindi ein Mädchen sei und wie alt es ist.
In der Zwischenzeit kommt meine Mutter zurück, eine Tasse Kaffee mit warmer Milch in der Hand.
Wir stellen ihm den Kaffee hin, wünschen ihm alles Gute und gehen.
Was bin ich dankbar für meine Familie!

5 Kommentare:

  1. Schön, dass es noch Menschen wie euch gibt :)

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  2. kennst du diese Tradition (ursprünglich aus Neapel)?
    http://thesuspendedcoffees.wordpress.com/

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  3. Eigenlob stinkt!!! ;-)

    Etwas tun wenn andere wegschauen........das ist es was Herz hat!

    Der Mann hatte einen schönen Moment! Toll!

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