Samstag, 27. Juli 2013

Hour of Power

Gestern sitzen das Kindi und ich in der Stadt auf einer Treppe und essen ein Eis.
Viele Passanten gehen vorbei und lächeln, winken oder sagen: Ach, wie goldig.
Eine Frau, ein etwa 10-jähriges Kind und ein etwa 15-jähriger Teenager bleiben auch stehen und beobachten uns. Sie lächeln. Ich lächle zurück. Sie kommen auf uns zu und die Frau sagt: Hach, haben Sie eine bezaubernde Tochter. Ein echtes Wunder.
Ich murmele "dankeschön" und hoffe, dass sie jetzt gleich weitergehen.
Sie: Glauben Sie an Wunder?
Ich: Nö. Na ja. Manchmal...
Sie: Wissen Sie, meine Tochter ist ja ein echtes Wunder. Man hat mir nämlich gesagt, ich könnte gar keine Kinder bekommen und dann hat ein Freund von uns die Stimme Gottes gehört und die hat gesagt, wir bekämen ein Kind. Hat dann aber noch 7 Jahre gedauert. Und dann hatte sie auch noch die Nabelschnur um den Hals und die Hebamme war eigentlich schon aus dem Zimmer, aber Gott hat sie dann zu mir zurück geschickt.
Ich denke: Ok, danke für die Information, das Kindi und ich würden jetzt gern in Ruhe unser Eis essen und sage: Aha und beschäftige mich auffallend lange mit dem Eis meines Kindes.
Dann meldet sich der Teenie zu Wort: Gehören Sie einer Religion an?
Ich murmele, dass ich evangelisch bin. Er: Und was ist ihre Meinung zu Jesus?
Ich: Na ja, Jesus ist für mich eher eine historische Person, blablabla...Ich weiß, das war blöd, ich hätte einfach nichts sagen sollen, aber ich wollte auch nicht unhöflich sein...
Dann erzählt der Teenie mir von dem Tag, an dem er Gottes Stimme gehört hat und dass er vorher auch nicht geglaubt hätte, aber als er nach einem Bänderriss nach einem Tag wieder Fußball spielen konnte und eine Freundin ihm gesagt hätte, das sei nur der Fall, weil sie für ihn mit Gott gesprochen hätte, hat er auch zu Gott gefunden.
Ich sage: Schön. Freut mich, dass Sie da eine gute Beziehung zu Gott haben!
Die Frau sagt zu mir: Dürfen wir vielleicht für Sie und ihre Tochter beten?
Ich sage, im Glauben, dass sie nächsten Sonntag im Gottesdienst für uns beten wollen oder zu Hause im stillen Kämmerlein, klar, kann ja nicht schaden und will schon aufstehen, weil das Kindi gerade auch das Eis aufgegessen hat und sich auch schon langsam fragt, wer diese merkwürdigen Menschen da sind, die die ganze Zeit sprechen, da fassen sich die 3 an den Händen und fangen an für uns zu beten. Laut. Mitten in der Stadt. Sie beten dafür, dass wir noch zu Gott und Jesus finden werden. Dann verabschieden sie sich.

3 Kommentare:

  1. Uh... das ist irgendwie erschreckend, weil man damit gar nicht rechnet.
    Ich wüsste auch in dem Moment gar nicht wohin und käme mir sehr "merkwürdig" vor.

    Schönes Wochenende
    wünscht
    KaTe

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  2. Die hatten Glück, dass ich da nicht saß.

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  3. *gnihiii* Ich sehe Dich bildlich vor mir :)) ...so eine Begegnung hatte ich neulich auf dem Spielplatz im Park mit 2 Damen.

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