Dieses Jahr waren wir Gäste bei 3 Hochzeiten. Eine im Mai, eine im Juli, eine im September. Zum Glück gut verteilt! Wir haben lange mit uns gehadert, ob wir die Septemberhochzeit überhaupt besuchen können. Fast 500km fahren (eine Strecke) mit vorzeitigen Wehen ist ja auch nicht so prickelnd. Nach Rücksprache mit meinem tollen Arzt (hach, ich wünschte, jede hätte so einen tollen Gynäkologen, der ist echt super!), haben wir es aber dann doch gewagt. Die Wehensituation hatte sich ein bisschen entspannt und er meinte, wenn wir jede Stunde anhielten und ich einmal ums Auto liefe und ich mir auch noch einen Klappstuhl mitnehmen würde, damit ich mich jederzeit hinsetzen könne, dürfe nix schief gehen.
Also sind wir Freitag nach Herrn Nilssons Arbeit losgefahren. Die Fahrt war ok, wir haben trotzdem 6 Stunden gebraucht und sind abends todmüde in unser Hotelbett gefallen.
Die Hochzeit an sich war sehr schön. Perfektes Hochzeitswetter, nette Leute, schönes Brautpaar. Am coolsten war aber der kleine italienische Kaffeewagen, der uns nach der Trauung vor der Kirche erwartete. Frisch aufgebrühter Latte Macchiato und dazu die leckersten kleinen Törtchen, die man sich vorstellen kann.
Die Feier abends war auch nett und das Essen lecker. Am tollsten war der Baumkuchen, den die Brautmutter gebacken hatte. "Den backe ich nur zu besonderen Anlässen, aber ich dachte, heute sei einer."
Ganz schrecklich war allerdings der DJ, der nicht nur DJ, sondern auch selbst ernannter Comedian war. Wie kommt man darauf, auf einer Hochzeit von zwei 30-jährigen die erste Stunde nur so Lieder wie "Aber bitte mit Sahne" und "Du kannst nicht immer 17 sein" zu spielen. Unsere schnell auf der Speisekarte verfasste Wunschliste wurde auch nicht zufriedenstellend abgearbeitet...
Um halb 2 waren Herr Nilsson und ich dann durch und mussten zurück ins Hotel. Glücklicherweise waren wir mit dem eigenen Auto unterwegs. Denn das Taxiunternehmen, das extra informiert war, dass sich viele Hochzeitsgäste im Laufe des Abends melden würden, ging ab 12 einfach nicht mehr ans Telefon. Nicht sehr geschäftstüchtig! Die anderen haben noch lange durchgehalten. Bis 4 bei den Feierlichkeiten und dann wohl noch bis 6 an der Hotelbar. Hui.
Trotzdem waren alle am nächsten Morgen wieder mehr oder weniger fit beim gemeinsamen Hotelfrühstück. Das Hotel war mit dem Andrang dann doch ein bisschen überfordert. Und es gab das ekeligsten Rührei, was ich jemals gesehen habe. Damit kann man bestimmt auch Fenster abdichten. Aber der Kaffee war gut!
Nach dem Frühstück haben wir uns dann auf die Rückfahrt gemacht, die 7 (!) Stunden gedauert hat.
Und es lag nicht an mir, ich bin immer ganz fix um's Auto gelaufen. NRW-Ferienende, Holland-Ferienende und die ganzen Baustellen haben jetzt auch nicht dazu beigetragen, dass man wahnsinnig schnell voran kam.
Aber egal. Irgendwann kamen wir an und waren froh wieder zu Hause zu sein.
Es war ein sehr anstrengendes aber auch sehr schönes Wochenende. Und am meisten freut mich, dass das Brautpaar sich so gefreut hat, dass wir gekommen sind! Allein dafür hat es sich gelohnt!
Die nächste Hochzeit ist dann aber bitte wieder ein bisschen näher!