Andreas Morlok / pixelio.de
Sehr geehrte Frau Ministerin Aigner,
etwa 14 Millionen Tonnen  tierische Abfälle werden in der Europäischen Union (EU) jedes Jahr  gehandelt, sei es als zu Tiermehlen verarbeitete oder als rohe Ware. 
Wie  die zahlreichen Fleischskandale beweisen, ist die Gefahr erheblich,  dass solche Abfälle widerrechtlich für die Herstellung von Lebensmitteln  verwendet werden.
foodwatch hat festgestellt, dass zehntausende  Tonnen Tiermehl illegal aus Deutschland in Nicht-EU-Staaten exportiert  werden und dass rohe Schlachtabfälle ohne jegliche Kontrolle in  Nicht-EU-Staaten verkauft werden. 
Es besteht die Gefahr, dass sie dort  in die menschliche Nahrungskette gelangen und wieder nach Deutschland  importiert werden. 
Große Fleischkonzerne sind in diese Praktiken  verwickelt und die Behörden vor Ort decken diesen ungesetzlichen Handel. 
Die foodwatch-Recherchen sind in dem Report "Die Tiermehl-Schmuggler"  dokumentiert.
Als Bundesverbraucherministerin sind Sie  verantwortlich dafür, diesen Zuständen ein Ende zu setzen. 
Wir fordern  Sie deshalb auf, folgende Maßnahmen zu ergreifen:
- Stoppen Sie alle Exporte von Tiermehlen und rohen Schlachtabfällen in Nicht-EU-Staaten, bis effektive Regelungen in Kraft sind.
 - Exporte in Drittländer dürfen in Zukunft nur in OECD-Länder erfolgen - wie dies auch bei gefährlichen Abfällen gesetzlich geregelt ist.
 - Die Herstellerverantwortung der Fleischwirtschaft muss sich analog der Abfallgesetzgebung auf die Entsorgung oder Verwertung aller tierischen Abfälle und Nebenprodukte erstrecken.
 - Tiermehl und rohe Schlachtabfälle dürfen nur noch gehandelt werden, wenn nachprüfbare Entsorgungsnachweise für die gesamte Lieferkette vorliegen.
 - Rohe Schlachtabfälle müssen eingefärbt werden, Tiermehl muss vergällt werden, damit keine tierischen Abfälle mehr in den menschlichen Nahrungskreislauf gelangen können.
 
Sehr geehrte Frau Aigner,  Sie haben es in der Hand, den skandalösen Zuständen in der  Fleischbranche ein Ende zu setzen. 
Schützen Sie die Verbraucher  nachhaltig vor Schlachtabfällen und den Machenschaften skrupelloser  Firmen! Werden Sie jetzt tätig!
Mit freundlichen Grüßen,
Frau Nilsson

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